Mittwoch, 3. Dezember 2008

Lesefutter

gab es ja zwischendurch auch wieder. Leider komme ich ja jetzt, wo ich wieder arbeite nicht mehr so viel zum Lesen. Meist nur abends im Bett. Aber ein bissele was war´s in den letzten Wochen doch wieder. Zunächst einmal von MEINEM derzeitigen Lieblingsautor Arnaldur Indridason, der isländische Krimis schreibt. Da hatte ich zunächst "Engelsstimme" (davon habe ich kein Foto gemacht - war ausgeborgt)
Darum ging´s:
In einem angesehenen Hotel in Reykjavík wird der Portier tot aufgefunden, als Weihnachtsmann verkleidet, die Hosen heruntergelassen. Erlendur stellt bald fest: Diskretion ist das oberste Gebot, der Tourismus ist heilig. Um den Tod des alten Mannes schert sich eigentlich niemand. Wer aber hat Interesse einen zurückgezogen lebenden Portier aus dem Weg zu räumen? Erlendur quartiert sich kurzerhand im Hotel ein und stößt auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit des Toten, auf eine "Engelstimme"...
Mein Fazit: Bislang der unspektakulärste Indridason, aber ansonsten wie üblich sehr gut geschrieben. Die Auflösung war nur für seine Verhältnisse etwas seicht.

Massig entschädigt hat mich dann dafür: "Menschensöhne"

Beschreibung: Island, eine friedliche Insel im Nordatlantik? Mitnichten. Ein pensionierter Lehrer wird in der Innenstadt von Reykjavik brutal ermordet. Zur gleichen Zeit begeht einer seiner ehemaligen Schüler der psychiatrischen Klinik Selbstmord. Dass zwischen den beiden Fällen ein Zusammenhang besteht, findet als erster der jüngere Bruder des Selbstmörders heraus. Erlendur und seine Kollegen von derKripo Reykjavik schalten sich ein....

Mein Bewertung: Wieder mal ein typischer Indridason. Eigentlich ist so nach zwei Dritteln des Buches klar, wer der Täter ist. Aber beim Motiv haut er einem den Suspense-Faktor noch auf den letzten Seiten um die Ohren. Hat sich wieder weggelesen wie nix!

Weiter ging es mit "Kältezone".

Beschreibung:

Es ist kein guter Tag für die Hydrologin, die das Skelett in einem See südlich von Reykjavík entdeckt. Nicht nur, dass das Gewässer sich auf bisher unerklärliche Art und Weise zurückgezogen hat -- die geschiedene Frau selbst hat auch noch Existenzprobleme, die ihr der Kater nach der Betriebsfeier des Energieforschungsinstituts noch eindringlicher in den Schädel treibt. Dem Toten selbst ist wohl auch etwas in den Schädel getrieben worden -- nur so jedenfalls lässt sich das große Loch in der Schädeldecke erklären. Dass der Ermordete offenbar an ein russisches Sendegerät gekettet war, macht die Sache nicht weniger mysteriös. Ein merkwürdiger Fall also für die Kripo Reykjavík rund um Kommissar Erlendur Sveinsson, die weit zurück reicht in den Kalten Krieg, und bis ins Leipzig der Nachkriegszeit ...

Meine Meinung: Dieses Mal vielleicht nicht so bombastisch von der Auflösung wie andere von ihm, aber sehr gut zu lesen. Ich war erstaunt, wie gut sich der isländische(!) Autor in die Problematik von Bespitzelung und Klima der Verunsicherung der ehemaligen DDR eingearbeitet hatte (ehemalige Bewohner der DDR mögen mir verzeihen und vielleicht vieles im Rückblick als nicht so problematisch ansehen. Aber ich hatte ziemlich viel Familie dort und habe da einiges zumindest Bedenkliches mit erlebt.)

Das vorerst letzte Buch (ratet, was auf meinem Weihnachtswunschzettel steht) aus der Serie war "Gletschergrab"

Inhalt:

Schauplatz: Europas größter Gletscher. Die Eiskappe des Vatnajökull auf Island schmilzt. Die Streitkräfte der US-Basis Keflavík sind in Alarmbereitschaft, denn der Gletscher hütet ein Geheimnis: Ein abgestürztes Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg mit brisanter Fracht. Vor der grandiosen Kulisse des ewigen Eises gerät eine junge Isländerin in Lebensgefahr. Sie weiß nur wenig, aber das ist schon zu viel für die Drahtzieher der "Operation Napoleon" ...

Mein Fazit:
Mal ein untypischer Krimí, denn Hauptperson ist nicht wie üblich Kommissar Erlendur (obwohl er vorkommt, wenn man ihn kennt). Sehr spannend, wenn auch ein bissele dick manchmal aufgetragen. Aber so richtig geklotzt, statt gekleckert hat er ganz, ganz zum Schluss, als die Heldin entdeckt .... gut, gut, ich verrate nichts! Selbst lesen!

Und dann habe ich mal ganz was anderes gelesen.
"Für jede Lösung ein Problem" von Kerstin Gier.

Darum geht´s:
Gerri schreibt vor ihrem Selbstmord Abschiedsbriefe an alle, die sie kennt, und sie geht nicht gerade zimperlich mit der Wahrheit um. Nur dummerweise klappt es dann nicht mit den Schlaftabletten und dem Wodka - und Gerris Leben wird von einem Tag auf den anderen so richtig spannend. Denn es ist nicht einfach, mit seinen Mitmenschen klarzukommen, wenn sie wissen, was man wirklich von ihnen hält!

Mein Fazit:
Klingt zwar merkwürdig, dass Ursprung für ein witziges Buch ausgerechnet ein -zum Glück verpatzter- Selbstmord ist, aber es hat sich wirklich köstlich weggelesen und ich habe ein paar Mal schallend gelacht. Ich denke, jeder, der eine große Familie (Onkels, Tanten, Cousinen und Cousins) hat, wird sich königlich amüsieren.






1 Kommentar:

Traudl hat gesagt…

Ein super Buch, da kann ich dir nur zustimmen. Ich habe auch noch etliche andere Bücher von K. Gier gelesen. Alle toll.
Das letzte war "Rubinrot"
Liebe Grüße
Traudl